Skip to main content

Bilder in der Werbung

Vor ungefähr zwei Jahren hat die ARD seinen Nachrichtensendungen Tagesschau und Tagesthemen ein neues Studio-Design verpasst. 23,8 Millionen Euro hatte die ARD damals in das neue Studio investiert, um den Ansprüchen des multimedialen Zeitalters und seiner Informationsvermittlung gerecht zu werden.

Die „Verpackung“ der Nachrichten ist damit im 21. Jahrhundert angekommen: Die fast 18 Meter breite Medienwand derart omnipräsent, dass die Bilder in den Vordergrund und der Moderator recht klein in den Hintergrund gerückt werden. Die Medienwand soll mit großformatigen Fotos die Nachricht optisch besser umsetzen und Sachverhalte anschaulicher darstellen. Um verständlicher zu machen, was Worte hin und wieder nicht exakt genug ausdrücken können, sollen nun Bilder die Inhalte ausdrucksstärker und authentischer transportieren. Und natürlich geht es auch um Emotionen, denn das ist die eigentliche Stärke von Bildern. Sie können Emotionen nicht nur vermitteln, sondern eben auch wecken.

Die ARD hat mit ihrer großen Medienwand einen Trend aufgegriffen, der Marketingfachleuten und Werbeagenturen nicht ganz neu ist. Großformatige Bilder – egal ob bei den Fernsehnachrichten oder auf Unternehmenswebseiten – sind ein Stilmittel der Kommunikation. Das vorrangige Sinnesorgan des Menschen sind die Augen. Die visuelle Wahrnehmung ist mehr als nur aufnehmen und verarbeiten von Reizen. Das Gehirn sortiert die relevanten Informationen, erkennt Elemente und interpretiert die Reize durch einen Abgleich mit Erinnerungen. Daher reagieren wir auf Bilder häufiger so emotional. Sie berühren uns auf eine Art und Weise, die Worte oftmals nicht erreicht. Aus diesem Grund ist es schon fast logisch, weshalb Grafik Designer großformatige Bilder gerne bei Broschüren und auf Webseiten einsetzen.

BILDER TRANSPORTIEREN AUSSAGEN SCHNELLER

Bilder können in kurzer Zeit Informationen übertragen. Das ist ihr großer Vorteil, denn kein Kunde oder Verbraucher wird sich lange Texte auf Webseiten oder in Broschüren durchlesen, wenn er nicht auch durch Bilder angesprochen wird. Es ist das erste, was er auf Produktverpackungen und Webseiten sieht. Bilder werden schneller verarbeitet als Text, sodass die zentrale Botschaft eines Bildes mit einem einzigen Blick erfasst werden kann. Darüber hinaus können Bilder überzeugen, da sie als glaubwürdig aufgefasst werden. Und letztlich lernt man durch Bilder auch schneller.

Wenn man all diese Erkenntnisse in das Marketing überträgt, dann ergibt sich für das Design einer Webseite oder eines Newsletters beispielsweise, dass Bilder absolut notwendig sind. Wir fühlen uns direkter und besser angesprochen, wenn eine Startseite mit einem Bild versehen ist. Wir kaufen ein Produkt eher, wenn wir ein Produktbild dazu in einem Onlineshop sehen. Wir empfinden Dienstleistungen als glaubwürdiger, wenn wir ein Portraitbild des Inhabers auf der Webseite finden. Bild geht also vor Text. Gesichter und Personen machen das Produkt oder eine Dienstleistung menschlich. Solche Bilder transportieren Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Emotionen.

EIN BILD ERHÖHT DIE AUFMERKSAMKEIT

Die Macht der Bilder ist nicht nur sprichwörtlich gemeint, sie existiert tatsächlich. Verbindet man positive Emotionen über ein Bild mit einem Text, so steigt die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches, dass die Information im Kopf bleibt. Jedoch sollte man darauf achten, dass man die richtigen Bilder auswählt. Nicht nur, dass sie klar und natürlich in bester Qualität sein sollten. Sie sollten auch die „richtige“ Botschaft vermitteln. Ein Bild als „eyecatcher“, das die Aufmerksamkeit erhöht, ist schön und gut, aber am Ende bleibt eventuell nur der eyecatcher in Erinnerung und nicht die eigentliche Information. So läuft man Gefahr, die falsche Information vermittelt zu haben. Einfach nur ein Bild auszuwählen, weil es gefällt oder weil es Aufmerksamkeit erregt, ist daher nicht der richtige Weg. Bilder wollen sorgfältig ausgewählt werden und das braucht Zeit.

Natürlich sind bei der Verwendung von Bildern auch noch rechtliche Bedingungen zu beachten. Nicht jedes Bild darf man in allen Marketingtools verwenden, manche sind nur für Webseiten freigegeben, andere wiederum nur für Broschüren. Zudem muss die Privatsphäre einer Person geschützt werden, so darf man zwar öffentliche Gebäude und Denkmäler in den meisten Fällen fotografieren und solche Bilder auch auf Webseiten und Sozialen Netzwerken zeigen, aber Personen wiederum nicht, wenn sie deutlich zu erkennen sind. Das Bildrecht ist eines der kompliziertesten überhaupt und man sollte sich vorher gut informieren, bevor man Bilder kauft, verwendet und/oder verändert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass großformatige Bilder in Sekundenschnelle die eigentliche Information einer Botschaft besser als jeder Text transportieren. Bilder sind das Mittel der Wahl in der modernen Kommunikation. Die ARD hat also alles richtig gemacht, als sie ihr neues Studio designen ließ.

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Weitere Artikel zu diesem Thema

Empfehlungsmarketing » credia